Acht modernisierte Ausbildungsordnungen

29.07.2016 Pressemitteilung BMWI

Acht modernisierte Ausbildungsordnungen treten zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres in Kraft

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat unter Einbindung der Sozialpartner acht Ausbildungsordnungen modernisiert, die zu Beginn des neues Ausbildungsjahres in Kraft treten.

Folgende Regelungen wurden mit Wirkung zum 1. August modernisiert:

  1. Anlagenmechaniker für Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik
    Im Sanitär und Klimabereich hält die Digitalisierung verstärkt Einzug. Vernetzte Systemtechnik (Smart Home) und das Thema Nachhaltigkeit gewinnen an Bedeutung.
  2. Dachdecker
    Vor allem das Einbauen von Energiesammlern und Energieumsetzern (Fotovoltaik- und Solarthermieanlagen) erfordern neue Kompetenzen. Auch ändern sich die energetischen Maßnahmen an der Gebäudehülle (Moderne Wärmedämmstoffe, hinterlüftete Wandbekleidungssysteme und neue Unterkonstruktionen für Dächer).
  3. Fachkraft für Veranstaltungstechnik
    Die Fachkräfte können zukünftig auch als Elektrofachkräfte für festgelegte Tätigkeiten eingesetzt werden. Aufbau und Betrieb ortsveränderlicher elektrischen Anlagen, sowie die Inbetriebnahmen von Beleuchtungs-, Beschallungs-, Projektions-, Signalübertragungs- und Aufnahmeanlagen werden fester Bestandteil der Prüfung.
  4. Graveur
    Die Unterscheidung in verschiedene Schwerpunkte wird abgeschafft. Hierdurch verbessert sich die breite Einsetzbarkeit der Fachkräfte. Die Vergrößerung der Palette der bearbeiteten Materialien, neue materialabtragende und materialaufbauende Verfahren sowie die CAD-Programmierung prägen die neue Ausbildung.
  5. Hörakustiker
    Die gezielte Anamnese zur Bestimmung des individuellen Hörprofiles, die Versorgung mit Hörsystemen, Hörassistenzsystemen, Sonderversorgungen und Zubehör werden stärker ausgeprägt. Hinzu kommen Rehabilitationsmaßnahmen und fortlaufende audiologische Nachsorge sowie die neuen elektronischen Abrechnungsprozesse.
  6. Mediengestalter Digital und Print
    Fortschreitende Digitalisierung macht die bisher eher produktbezogene Abgrenzung zwischen medialen Ausbildungsberufen unnötig. Die Berufsqualifizierung zum bisherigen Mediengestalter Flexografie geht in die Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print auf.
  7. Metallbildner
    Die handgeführte Goldschlagtechnik wird ersetzt. Die neue Berufsausbildung trägt der Materialvielfalt, aktuellen Verbundwerkstoffen, neuen Herstellungsverfahren, der CAD- und CNC-Programmierung sowie neuen – auch digitalisierten – Informations- und Kommunikationstechniken Rechnung.
  8. Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker
    Rollläden, Markisen, Jalousien, Tore und Rollgitter sind heute in fast allen Betrieben, Lagern und Geschäften mit programmierbaren Steuerungssystemen ausgestattet. Die neue Ausbildungsordnung berücksichtigt neben den technischen Fragen, alle Aspekte der einschlägigen Kundenberatung.

Bestehende Ausbildungsverhältnisse werden nach den bisherigen Verordnungen zu Ende geführt.