Betriebliche Ausbildung

Was ist betriebliche Ausbildung?

In Deutschland wird die betriebliche Berufsausbildung im sogenannten Dualen
System durchgeführt. Die Berufsausbildung findet an zwei Lernorten
statt: dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule.
Die gesetzliche Grundlage für die betriebliche Berufsausbildung ist das Berufsbildungsgesetz BBiG.

Für die Durchführung der Ausbildung sind die jeweiligen Ausbildungsordnungen
und Rahmenpläne der einzelnen Berufsbilder bindend. Hier ist auch die Dauer der
Ausbildung, in der Regel drei Jahre, festgelegt.

Für die Anerkennung der Ausbildungsbetriebe und die Ausbildungsverträge sind
die jeweiligen Berufskammern (z.B. Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer) zuständig. Ansprechpartner sind hier die Ausbildungsberater für die verschiedenen Berufsbilder.

Unter Umständen werden kleine, spezialisierte Betriebe nicht zur alleinigen
Ausbildung zugelassen, da sie z.B. nicht alle Ausbildungsinhalte selber vermitteln
können. Auch in solchen Fällen ist es möglich, betriebliche Ausbildung durchzuführen.
Es besteht z.B. im Rahmen von Ausbildungsverbünden die Möglichkeit,
dass verschiedene Betriebe die Ausbildung für einen Beruf gemeinsam durchführen
und jeder einen Teil der Ausbildung übernimmt.

Zusätzlich können auch Bildungsträger oder überbetriebliche Ausbildungsstätten
mit einbezogen werden. Auch bei diesem Ausbildungsmodell gehen die Auszubildende
zusätzlich in die Berufsschule.

Betriebliche Ausbildung macht sich bezahlt

Gerade junge Betriebe mögen sich fragen, warum sie sich neben den vielfältigen
Herausforderungen, die sich ihnen stellen, auch noch auf die Ausbildung eines
jungen Menschen einlassen sollen.

Auch wenn es zunächst so aussieht, als kämen durch die betriebliche Ausbildung
hauptsächlich zusätzliche Arbeit und vielfältige neue Anforderungen auf ein Unternehmen zu, so bietet sie auf der anderen Seite auch beträchtliche Vorteile:

Im Gegensatz zur Arbeit mit immer neuen Praktikanten bleiben Auszubildende
langfristiger im Betrieb, vermittelte Fähigkeiten und Kompetenzen kommen dem
Betrieb zu Gute und müssen nicht immer wieder neu vermittelt werden.

Die betriebliche Ausbildung ermöglicht eine strategische Personalplanung für den
Betrieb, er kann sich frühzeitig Fachkräfte mit betriebsspezifischen Kenntnissen
sichern und bekommt unter Umständen nach Ende der Ausbildung im eigenen
Betrieb erprobte Mitarbeiter.

Auch die produktive Arbeitsleistungen der Auszubildenden während der Ausbildung
bei relativ geringen Kosten stellt einen Vorteil für junge Betriebe dar. Auszubildende
bringen darüber hinaus zusätzliche Kompetenzen mit ein, vor allem bei
schnellem technologischen Wandel.

Nicht zuletzt bedeutet der Eintrag als Ausbildungsbetrieb auch einen nicht zu
unterschätzenden Imagegewinn für ein junges Unternehmen.